Abtreibung im Islam: Eine literarische Untersuchungder wichtigsten islamischen Positionen und ihrerGemeinsamkeiten und Unterschiede zur christlichen Position evangelikaler Prägung im Blick auf Möglichkeiten und Grenzen zur Zusammenarbeit für den Schutz des ungeborenen Lebens

Abstract

Christen evangelikaler Prägung und religiöse Muslime haben in gesellschaftspolitischen Fragen wahrscheinlich mehr Übereinstimmung als ihnen gemeinhin bewusst sein dürfte. In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Grundsatzfrage, welchen gemeinsamen Nenneres zwischen evangelikalen Christen und Muslimen in der Abtreibungsfrage gibt. Um dies herauszu-finden, erforscheich in der vorliegenden Arbeit das Thema Abtreibung im Islam. Ich untersuche dabei die wichtigsten islamischen Positionen und arbeite Gemeinsamkeiten und Un-terschiede zur christlichen Position evangelikaler Prägung heraus. Ich tue dies immer mit der Frage im Hinterkopf, welche Möglichkeiten und Grenzen zur Zusammenarbeit für den Schutz des ungeborenen Lebens sich daraus ergeben. Dabei arbeite ichprimär literarisch, indem ich relevante Literatur zum Thema analysiere und vergleiche.Nach einer Einführung in das islamische Recht (Scharia) und die Bioethik im Islam unter-suche ich die grundsätzliche Haltung der beiden Religionsgemeinschaften zur Abtreibung und wie sie ihre Position begründen. Dabei wird klar, dass beide Gruppen Abtreibung grundsätzlich ablehnen, es aber signifikante Unterschiede in der Begründung gibt. Bei der Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens bzw. dem Zeitpunkt der Beseelung des Embryos gehen die Meinungen weit auseinander. Diese Frage istauchinnerislamisch höchst umstritten und die islamische Mehrheitsmeinung weicht von der christlich-evangelikalen Position stark ab. Ebenso gibt es zu den vier von mir thematisierten vier Indikationen für eine Abtreibung mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen der evangelikalen Ethik und den wichtigsten islamischen Positionen. Insgesamt zeigt sich, dass das Potenzial für eine Zusammenarbeit zwi-schen evangelikalen Christen und religiösen Muslimen in der Praxis bereits auf inhaltlicher Ebene im Wesentlichen auf den Kampf gegen weitere Legalisierungen der bestehenden Abtrei-bungsgesetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschränkt sein dürfte.

Christen evangelikaler Prägung und religiöse Muslime haben in gesellschaftspolitischen Fragen wahrscheinlich mehr Übereinstimmung als ihnen gemeinhin bewusst sein dürfte. In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Grundsatzfrage, welchen gemeinsamen Nenneres zwischen evangelikalen Christen und Muslimen in der Abtreibungsfrage gibt. Um dies herauszu-finden, erforscheich in der vorliegenden Arbeit das Thema Abtreibung im Islam. Ich untersuche dabei die wichtigsten islamischen Positionen und arbeite Gemeinsamkeiten und Un-terschiede zur christlichen Position evangelikaler Prägung heraus. Ich tue dies immer mit der Frage im Hinterkopf, welche Möglichkeiten und Grenzen zur Zusammenarbeit für den Schutz des ungeborenen Lebens sich daraus ergeben. Dabei arbeite ichprimär literarisch, indem ich relevante Literatur zum Thema analysiere und vergleiche.Nach einer Einführung in das islamische Recht (Scharia) und die Bioethik im Islam unter-suche ich die grundsätzliche Haltung der beiden Religionsgemeinschaften zur Abtreibung und wie sie ihre Position begründen. Dabei wird klar, dass beide Gruppen Abtreibung grundsätzlich ablehnen, es aber signifikante Unterschiede in der Begründung gibt. Bei der Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens bzw. dem Zeitpunkt der Beseelung des Embryos gehen die Meinungen weit auseinander. Diese Frage istauchinnerislamisch höchst umstritten und die islamische Mehrheitsmeinung weicht von der christlich-evangelikalen Position stark ab. Ebenso gibt es zu den vier von mir thematisierten vier Indikationen für eine Abtreibung mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen der evangelikalen Ethik und den wichtigsten islamischen Positionen. Insgesamt zeigt sich, dass das Potenzial für eine Zusammenarbeit zwi-schen evangelikalen Christen und religiösen Muslimen in der Praxis bereits auf inhaltlicher Ebene im Wesentlichen auf den Kampf gegen weitere Legalisierungen der bestehenden Abtrei-bungsgesetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschränkt sein dürfte.