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    Die Schatten der himmlischen Dinge Typologie im Hebräerbrief
    (South African Theological Seminary, 2015-10-01) Friedrich, Carsten; Kinker, Thomas
    Ziel und Aufbau der Arbeit οἵτινες ὑποδείγματι καὶ σκιᾷ λατρεύουσιν τῶν ἐπουρανίων, καθὼς κεχρημάτισται Μωϋσῆς μέλλων ἐπιτελεῖν τὴν σκηνήν, Ὅρα γάρ φησίν, ποιήσεις πάντα κατὰ τὸν τύπον τὸν δειχθέντα σοι ἐν τῷ ὄρει· [Die Priester,] die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, das Zelt aufzurichten; denn „Sieh zu“, spricht er, „dass du alles nach dem Muster (Typos) machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist!“ Hebr 8,5 Diesem Vers ist der Titel der vorliegenden Arbeit entnommen: „Die Schatten der himmlischen Dinge“. Dieser einzelne Vers gibt schon viele Hinweise, die das Thema der Arbeit betreffen: Typologie im Hebräerbrief. Es kommt darin eine spezielle Ausformung des typologischen Denkens zum Ausdruck, die von einer Entsprechung zwischen himmlischen Urbildern und irdischen Abbildern ausgeht. Jedoch, und auch das macht der Vers schon deutlich, sieht der Hebräerbrief das irdische Abbild nicht durch sein himmlisches Vorbild aufgewertet wie im Judentum üblich; vielmehr sieht er in den Abbildern des Alten Bundes einen bloßen Schatten der himmlischen Dinge, zu denen die Gläubigen durch den Neuen Bund Zugang erhalten. Weiterhin spricht dieser Vers von den himmlischen Dingen als Typen (entsprechend Hebr 9,24 von den irdischen Abbildern als Antitypen). Damit ist die typologische Terminologie im Vergleich zu Paulus, Petrus und dem bis heute üblichen Gebrauch vertauscht: Ist der Antitypos sonst die gesteigerte Erfüllung des Typos, ist er im Hebräerbrief der schwache irdische Schatten der wahren himmlischen Realitäten. So macht schon allein dieser eine Vers die Relevanz des The- mas deutlich. Denn der Hebräerbrief bedient sich eines sehr charakteristischen typologischen Denkens, wie es sich sonst in dieser Form nirgends im NT findet. In dieser Arbeit soll nun dieses typologische Denken des Hebräerbriefes dargestellt werden. Dazu gliedert sie sich in drei Teile. Im Teil A wird eine allgemeine Einführung in das Thema Typologie gegeben, indem zuerst die wichtigsten Grundlinien der Typologie aufgezeichnet werden. Dazu zählen Punkte wie Begriffsbestimmung und die Bestimmung des Verhältnisses zwischen Typologie und jeweils Allegorie, Prophetie, Hermeneutik und Theologie. Im Anschluss soll ein Überblick über die Verwendung der Typologie im Alten und Neuen Testament sowie in der Auslegungsgeschichte gegeben werden. Der für den Hebräerbrief spezifische Gebrauch der Typologie wird auf zwei Weisen herausgearbeitet: Zum einen wird ein konkretes Beispiel für Typologie im Hebräerbrief detailliert dargestellt, zum anderen wird dann der typologische Schriftgebrauch des Hebräerbriefes im Allgemeinen erläutert. Im Teil B wird daher Melchisedek exemplarisch für die Typologie des Hebräerbriefes beleuchtet. Dazu werden zuerst die beiden alttestamentlichen Vorkommen von Melchisedek untersucht, indem jeweils eine kurze Auslegung des Textes sowie eine Bestimmung der Funktion vorgenommen wird, die Melchisedek im entsprechenden Text hat. Im Anschluss daran wird dann der typologische Gebrauch Melchisedeks im Hebräerbrief dargestellt. Mit dem typologischen Schriftgebrauch des Hebräerbriefes im Allgemeinen beschäftigt sich Teil C. Dabei werden das für den Hebräerbrief charakteristische Urbild-Abbild-Denken sowie dessen philosophischer Hintergrund untersucht. In einem zweiten Schritt steht die Hermeneutik des Hebräerbriefautors im Mittelpunkt, wie sie in seinem typologischen Schriftgebrauch zum Tragen kommt. Im ersten Teil der Arbeit wird das literaturwissenschaftliche Konzept vom Wirkungspotential eines Textes vorgestellt und auf die typologische Auslegung biblischer Texte bezogen. Im Laufe der Arbeit wird immer wieder an geeigneten Stellen auf dieses Konzept Bezug genommen, um so nachzuweisen, dass es einen geeigneten literaturwissen-schaftlichen Zugang zur biblischen Typologie ermöglicht. Um eine bessere Lesbarkeit zu erreichen, wurden in Zitaten Abkürzungen aus- geschrieben und die Verwendung von -ß- und -ss- der neuen deutschen Rechtschreibung angeglichen. Auch eine Umschrift und Übersetzung griechischer und hebräischer Ausdrücke wurde aus diesem Grunde beigefügt.
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